Ekzem

Es gibt verschiedene Formen von Ekzemen. Diese können über das ganze Leben verteilt und überall auf der Haut auftreten. Das Ekzem häufig auch Dermatitis genannt, ist eine entzündliche, meist juckende, nicht ansteckende Hautkrankheit. Es gibt sehr viele Ekzemformen. Untenstehend sind die häufigsten Formen beschrieben.

Atopisches Ekzem oder Neurodermitis:

Das atopische Ekzem oder auch Neurodermitis ist ein genetisches Ekzem, welches durch eine Barrierestörung der Haut definiert ist. Es kommt zu einem vermehrten Wasserverlust. Die Haut wird trocken und dadurch kommt es zu einer Entzündungsreaktion mit Ausbildung von Ekzemen. Klassischerweise sind die Beugeseiten betroffen. Beim Kleinkind sieht das klinische Bild etwas anders aus. Häufig leiden die Betroffenen auch an allergischem Asthma bronchiale oder Rhinokonjunktivitis (Heuschnupfen). Im Kleinkindalter bestehen zusätzlich noch Nahrungsmittelallergien.

Es gibt Triggerfaktoren für die Neurodermitis, wie bspw. Kontaktallergien, Schwitzen, Allergien auf Hausstaubmilben, Tierhaare, Pflanzen, Hautpilz ect. Mittels Prick- und Epikutantestungen können diese abgeklärt werden.

Als Therapie ist eine gute Basispflege wichtig mit regelmässiger Rückfettung der Haut und modernen Seifen mit PH 5.5. Bei Ekzemen sollten Antihistaminika, topisches Kortison oder Kortisonersatzprodukte eingesetzt werden.

Seit einigen Jahren gibt es für die Neurodermitis eine moderne Biologika-Therapie mit Spritzen (Il 4/13 Blocker) oder Tabletten (Jak-Inhibitoren). Diese funktionieren sehr gut und führen zu einer langfristigen Besserung. Es braucht jedoch immer eine Kostengutsprache der Krankenkasse. Im Ärztezentrum führen wir diese Therapie nach sorgfältiger Abklärung durch.

Allergisches Kontaktekzem:

Hierbei entsteht das Ekzem aufgrund einer Allergie auf eine Substanz, die auf der Haut aufgetragen wird. Es kommt zu einer Entzündung und Ekzemreaktion. Die Zahl möglicher Allergene ist gross: häufig handelt es sich um Kosmetika, Pflegeprodukte, Pflanzen, Kunststoffe, chemische Substanzen oder Lösungsmittel. Wichtig ist, dass auslösende Allergens zu detektieren und komplett wegzulassen. Hierfür kann in unserer Praxis eine Epikutantestung erfolgen.

Irritativ-toxisches Kontaktekzem:

Das irritativ-toxische Kontaktekzem wird durch mechanische Überbeanspruchung ausgelöst, wie bspw. durch zu häufiges Händewaschen mit falscher Seife. Wichtig ist, den schädigenden Mechanismus zu erkennen und einen guten Hautschutz zu machen.

Hyperkeratotisch-rhagadiformes Hand- und Fussekzem:

Bei dieser Ekzemform kommt es zu massiven Hyperkeratosen (vermehrte Hornhautbildung) mit Ekzemen an Händen und Füssen. Im Verlauf reissen diese ein und der Patient hat starke Schmerzen. Warum diese auftreten, ist aktuell noch nicht bekannt. Allergieabklärungen sind in der Regel negativ.

Therapeutisch ist eine gute Rückfettung wichtig, aber auch die chemische Entfernung der Hornhaut mit salizylsäurehaltiger Vaseline. Antientzündliche kortisonhaltige Salben können helfen.

Für diese spezielle Ekzemform gibt es Vitamin A Tabletten (Toctino (Alitretinoin)), welche von innen behandeln. Eine häufige Nebenwirkung sind Kopfschmerzen zu Beginn der Therapie.

Periorale Dermatitis:

Die periorale Dermatitis ist ein Ekzem im Bereich Mund/Augen. Hier kommt es durch falsche oder zu viele Pflegeprodukte zu einer Überempfindlichkeit der Haut. Für die Betroffenen ist es äusserst schwierig die richtigen Pflegeprodukte zu finden und die Behandlung ist langwierig. Oft braucht es zusätzlich eine innerliche Therapie mit Tabletten.

Seborrhoisches Ekzem:

Das seborrhoische Ekzem ist häufiger bei Männern als bei Frauen und zeichnet sich durch gelblich, schuppende Hautveränderungen im Bereich des Haaransatzes, Kopfhaut, Nasenfalte oder Dekolleté/Rücken aus. Die Betroffenen reagieren auf einen natürlichen Hautpilz, den wir alle auf der Haut haben mit Ekzemen. Mit antimykotischen Shampoo’s oder Crèmes kommt es zu einer Kontrolle. Hier ist eine Langzeitbehandlung über Jahre wichtig, da es sonst sofort wieder zum Ekzem kommen kann.

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Dr. med. Nadja Galliker
Allgemeine Innere Medizin
Fachärztin für Dermatologie und Venerologie,
Allergologie und klinische Immunologie FMH

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